ÖkoFaire Gemeinde – seit Mitte September hängt das Zertifikat - eine – gut sichtbar am Eingang zum Gemeindezentrum. Im vergangenen Jahr beschloss der Kirchengemeinderat, sich der Nordkircheninitiative von Brot für die Welt u.a. anzuschließen. Motiv ist es, auf die Dringlichkeit des Themas angesichts der unübersehbaren Gefährdung der Schöpfung hinzuweisen, als Multiplikator andere Gemeinden, Politik, Tourismus, Wirtschaft, Privathaushalte… zum Nachahmen anzuregen . Jeder kann etwas zum lebensnotwendigen Schutz unserer Umwelt und Meere beitragen.
Um das Zertifikat zu erhalten, muss eine Kirchengemeinde mindestens zehn Kriterien aus verschiedenen vorgegebenen Bereichen erfüllen und damit einen Beitrag zur Verbesserung der Arbeits- und Menschenrechte und zum Umwelt- und Klimaschutz leisten sowie nachhaltige Produktionsbedingungen und die wirtschaftliche Teilhabe in Ländern des globalen Südens zu fördern.
Die Aktion versteht sich als Teil der von der Nordkirche selbst gesetzten Ziels ,bis 2050 „CO2-neutral“ zu sein.
Es ist interessant, was man so alles tun kann. Hier einige Beispiele der Umsetzung: schon seit Jahren ist bezieht die Kirchengemeinde im Bündeleinkauf des Kirchenkreis grüne Energie aus einem Windpark in einem Nordfriesischen Koog. Lange schon trinkt die Gemeinde Fairen Kaffee und bezieht ihre Blumen von einem Sylter Händler, der ausschließlich regional bzw. faire Blumen bezieht. Neu ist die Umstellung beim Einkauf von Büromaterialien, von Reinigungsmitteln, beim gerade erfolgten Neukauf der Büromöbel ist auf ökofaire Beschaffung geachtet worden. Kerzen aus Recycling-Materialien für Advent oder Hochzeiten beziehen wir von den Sylter Werkstätten. Außerdem sind wir jetzt alle mit der ausgewiesen nachhaltigen und nicht Daten speichernden Suchmaschine ecosia unterwegs. Beim aktuellen Umbau des Gemeindehauses allerdings besteht ein eklatanter Widerspruch zwischen Umwelt- und Klimaschutz und den Vorgaben der Denkmalschutzbehörden, den es m.E. zu überdenken gilt.
Auch auf dem Friedhof ist einiges umgesetzt worden. Von den Gärtnern wird nur noch regionales Recycling-Erdmaterial von Remondis verwendet und damit der Torfabbau und Plastiksäcke vermieden; die Reinigung der Hände erfolgt mit Seifen ohne Mikroplastik. Die Grabsteine werden aus Deutschland oder zertifiziert - und somit ohne Kinderabeit gefertigt - bezogen, darauf achtet Steinmetz Guido Dollichon schon lange.
Der vielleicht größte Beitrag der ÖkoFairen Gemeinde ist aber unser Naturkindergarten - dort unterstützen wir die Kleinsten und ihre Eltern ein entsprechendes Bewusstsein zu entwickeln. Unser Motto heißt seit 17 Jahren „Mit Gottes Schöpfung groß werden“. Ein Blick für die Schönheit der Schöpfung und der aufmerksame Umgang mit ihr gehören zusammen.